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Upcycling und natürliche Materialien beim Höchster Designparcours

Nachhaltigkeit Stadtentwicklung

Zum 15. Mal haben junge Designer ihre Arbeit in leerstehenden Ladenflächen in Höchst präsentiert – zu sehen gab es wieder viele kreative Ideen.

Taschen, Schmuck oder Gemälde: 60 Designer und Kreative haben parallel zum Höchster Weihnachtsmarkt am 30. November und 1. Dezember 2019 in 19 verschiedenen Locations ihre Kreationen gezeigt und zum Kauf angeboten. Das Prinzip des Designparcours ist einfach. Neben bereits ortsansässigen Designern beteiligen sich junge Labels aus dem Rhein-Main-Gebiet, denen das Stadtteilmanagement leerstehende Räume zur Verfügung stellt, wie Dr. Jürgen Schmitt von der ProjektStadt erklärt: "Das ist für beide Seiten ein Gewinn. Die jungen Kreativen müssen keine Miete bezahlen, gleichzeitig können wir potentielle Nutzer mit innovativen Ideen auf die Räume aufmerksam machen."

"Höchst professionell" in der Bolongarostraße 103

Neu mit dabei beim kreativen Parcours von Höchst war diesmal Nicolas Kaiser. Seine Agentur Kaiser Nico Communicators ist in das Gebäude des früheren Höchster Amtsgerichts in der Bolongarostrasse 103 eingezogen, dort sitzt auch die Kanzlei BKPI LEGAL & COMPLIANCE. Gemeinsam haben Agentur und Kanzlei zum Höchster Designparcours in ihren Räumen die Ausstellung "Höchst professionell – Ausstellung für Grafik & Illustration" organisiert, in der neben den Werken von Nico Kaiser auch Arbeiten von anderen Höchster Labels wie etwa höchst*schön/ ffj Büro für Typografie und Gestaltung, kaora oder Sascha Jaeck ausgestellt wurden.

Nachhaltige Materialien und Konzepte

Weiterhin anhaltender Trend unter den Künstlern, Designern und Kunsthandwerkern war auch diesmal das Thema Nachhaltigkeit. Viele arbeiten mit natürlichen Materialen oder verwandeln nach dem Prinzip des "Upcycling" alte Materialien und Abfallprodukte in neue Produkte. Bei anderen ist die Weitergabe alter Produkte das Konzept: Im „Fährmannshäuschen“ am Höchster Schloßplatz 13 präsentierte sich zum Beispiel das Projekt "Material Für Alle". Die Macher vermitteln nicht mehr benötigte Materialien wie Ausstellungsmöbel oder Kulissenmaterial aus Museen und Theatern an kleine Kunstprojekte und Kreative weiter – damit daraus neue Kunst entstehen kann.

Wirkungen des Förderprogramms spürbar

Auch Frankfurts Stadtrat und Planungsdezernent Mike Josef machte einen Rundgang über den Parcours und besuchte etwa das Erdgeschoss des denkmalgeschützten Hauses Bolongarostraße 45, das viele Jahre leer stand. Jetzt wird es modernisiert und zum Café umgebaut, aber vorher von der Eigentümerin für den Designparcours zur Verfügung gestellt. "Bei den genutzten Locations werden bereits die Wirkungen des Förderprogramms Innenstadt-Höchst deutlich", sagte Mike Josef bei seinem Besuch. Schräg gegenüber, in dem ebenfalls denkmalgeschützten Gebäude Bolongarostraße 158, ist man schon einen Schritt weiter. Hier wurde die denkmalgerechte Modernisierung mit Hilfe des Förderprogramms bereits abgeschlossen. Im Sommer nahm die Architektenkammer Hessen das Haus sogar in das Programm zum "Tag der Architektur" auf, was Stadtteilmanager Jürgen Schmitt freut: "Jetzt muss nur noch ein adäquater Mieter für das Ladenlokal im Erdgeschoss gefunden werden."
 

Hintergrund

Der Höchster Designparcours findet seit Dezember 2012 zweimal im Jahr im Frankfurter Stadtteil Höchst statt. Zu Beginn waren es noch 21 Aussteller, mittlerweile nehmen regelmäßig zwischen 50 und 70 junge Kreative und Designlabels teil. Der Höchster Designparcours wird gemeinsam vom Stadtplanungsamt der Stadt Frankfurt am Main, der Wirtschaftsförderung Frankfurt GmbH, dem Stadtteilmanagement der ProjektStadt sowie von RADAR, der Leerstandsagentur der Stadt Frankfurt, getragen und organisiert. In der letzten Ausgabe erhielt das Projekt erstmals Landesfördermittel für Einrichtungen der Kultur- und Kreativwirtschaft gemäß der Richtlinie des Landes Hessen zur Gründungs- und Mittelstandsförderung.

www.designparcours.de