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Nachhaltigkeit
Die NHW als Vorreiter

Ausgezeichnet nachhaltig: Wir können Klimaschutz

Wir sind Vorreiter im Klimaschutz: energetische Gebäudesanierung, Wärmepumpen, erneuerbare Energien und vieles mehr. Wir zeigen wie Klimaschutz im Wohnungsbau aussieht: jetzt und für die Zukunft.

Wir sind European Climate Leader 2023 – und stolz darauf. Zum dritten Mal haben Financial Times und Statista das Ranking erstellt, in das es ausschließlich Unternehmen schaffen, die sich in Sachen Klimaschutz besonders engagieren. Der ECL-Award ist nicht die erste Auszeichnung für unser nachhaltiges Engagement: CSR-Preis, DGNB-Siegel, Qualitätssiegel „Nachhaltiger Wohnungsbau“, DMK Award, Bundespreis Umwelt und Bauen, Hessische Klimakommune, immobilienmanager-Award, Polis Award 2023 – all das zeigt: Wir können Klimaschutz. Allerdings ist es nicht unser Ziel, Preise zu sammeln. Nein, uns geht es darum, Klimaschutz zu leben, und zwar jeden Tag. In diesem News-Beitrag erfahrt ihr beispielhaft, wie wir das in der Praxis umsetzen. Viel Spaß damit.



GustavsHof, Offenbach: Nachhaltig geplant, nachhaltig gebaut

KfW-Effizienzhaus 55 ohne Wärmedämmverbundsystem. Außenwände aus massiven Ziegelmauern mit mineralischem Dämmputz. Energieversorgung über nachhaltige Fernwärme. Intensiv begrünte Flachdächer. Ein innovatives Mobilitäts- und Stellplatzkonzept. Das und vieles mehr ist unser GustavsHof in Offenbach. Den Neubau im Senefelder-Quartier haben wir zusammen mit FFM-ARCHITEKTEN. Tovar + Tovar Part GmbB bewusst als nachhaltiges Wohnprojekt geplant – mit Blick auf unterschiedliche Parameter wie Städtebau, Architektur, Material, Energieverbrauch und Recyclingfähigkeit.

Der Lohn: das Qualitätssiegel Nachhaltiger Wohnungsbau des Vereins zur Förderung der Nachhaltigkeit im Wohnungsbau (NaWoh) und der mit 1.500 Euro dotierte DMK-Award für Nachhaltiges Bauen, vergeben von der Dagmar + Matthias Krieger Stiftung. Der GustavsHof punktet u.a., weil die 70 Wohnungen mit 39 bis 105 m² vor allem für Familien bezahlbaren Wohnraum in Innenstadtnähe bieten. Hinzu kommt: Die offene Laubengangerschließung ermöglicht bei 80 Prozent der Wohnungen eine sehr gute Belichtung sowie das Durchlüften über Fenster und Türen. Die hydrophile, also feuchtigkeitsfreundliche Bauweise ermöglicht es, Feuchtigkeit aufzunehmen und an die Außenluft abzugeben. So konnten wir auf eine chemische Ausstattung der Putze und Farben gegen Pilze und Algen verzichten und eine gesunde, nachhaltige und gut recyclingfähige Bausubstanz schaffen.

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Fritz-Kissel-Siedlung, Frankfurt: Wohnen im Holzmodul

Bei der Nachverdichtung der unter Denkmalschutz stehenden Fritz-Kissel-Siedlung haben wir auf eine behutsame Aufstockung mit Holzmodulen gesetzt. Dadurch entstanden 82 neue Mietwohnungen, ohne dass die Identität der Siedlung darunter litt. „Die Holzmodule sind besonders leicht und erfüllen den energiesparsamen ‚KfW-Effizienzhaus 40‘-Standard. Damit sind sie ein wichtiger Baustein unserer Klimastrategie“, sagt NHW-Geschäftsführerin Monika Fontaine-Kretschmer. Durch das geringe Gewicht des Baustoffes konnten wir auf einigen Häusern sogar gleich zwei neue Geschosse untergebracht und damit die Zahl der zusätzlichen Wohnungen erhöhen. Die Nutzung von Holzmodulen für die Aufstockung bietet weitere Vorteile. Im Vergleich zum konventionellen Bau mit einzelnen Bauteilen konnten wir die Bauzeit um etwa 70 Prozent verkürzen. Auf der Baustelle wurde an mehreren Gebäuden gleichzeitig gearbeitet. Außerdem ersparte die Montage der Module vor Ort den Transport quer durch Deutschland und damit lange, klimaschädliche Lkw-Fahrten. Außerdem erwähnenswert: NHW und Mainova setzen in der Fritz-Kissel-Siedlung mit einer Photovoltaikanlage auf über 5.000 Quadratmetern Dachfläche ihr bislang größtes gemeinsames Mieterstromprojekt um.

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Trinkwasser sparen mit der Regenwasser-App

Mit einem appbasierten Pilotprojekt wollen wir bei der Bewässerung unserer Grünanlagen wertvolles Trinkwasser sparen. Das neue Bewässerungssystem ist ausgeklügelt und funktioniert dennoch ganz einfach: Regenwasser läuft vom Dach durch Fallrohre und einen daran befestigten Schlauch in einen Wassercontainer. Die Regenwasserverteilungs-App zeigt den Kolleginnen und Kollegen des Freiflächenmanagements, wo die Container stehen und wie hoch der jeweilige Füllstand ist. Ein Spezial-Lkw saugt mit einer Pumpe das Wasser aus den Behältern und bringt es zu den Grünflächen im jeweiligen Quartier. „Ein Jungbaum benötigt einmal wöchentlich zirka 60 bis 80 Liter Wasser. Mit einem Wassercontainer von 1.000 Litern können wir also jede Woche etwa 12 bis 13 Bäume in unseren Quartieren bewässern“, verdeutlicht Martina Fendt, Leiterin des Fachbereichs Freiflächen-Service. Sieben Container stehen mittlerweile in drei Quartieren der NHW. Dass das Pilotprojekt nicht die Lösung aller Wasserprobleme ist, weiß Fendt: „Aber es kann in Zeiten zunehmender Trockenheit und sinkender Grundwasserspiegel helfen, Stauden, Sträucher und Bäume besser zu versorgen.“

Klimainsel Kelsterbach – ein Leuchtturm für Klimaanpassung

Die Jury beim Wettbewerb der hessischen Klima-Kommunen war überzeugt: Stadt Kelsterbach und ProjektStadt haben ein herausragendes Projekt ins Leben gerufen. Logische Konsequenz: Die „Klimainsel Kelsterbach“ ist Preisträger in der Kategorie „Klimaanpassung“ und wurde von Hessens Umweltministerin Priska Hinz mit 10.000 Euro ausgezeichnet. Mit dem Städtebauförderprogramm „Wachstum und nachhaltige Erneuerung“ ermöglichen Bund und Land der Stadt Kelsterbach, sich mit viel Grün an die heute schon spürbaren Klimaveränderungen anzupassen. In der „Klimainsel Kelsterbach“ entstehen neue Grünflächen, Treffpunkte und Erholungsräume für eine Steigerung der Lebensqualität. Erste Erfolge sind bereits sichtbar: Aus einer unattraktiven Kreuzung ist ein begrünter Kreisverkehr geworden. Rund 80 neue Bäume wurden hier gepflanzt, darunter auch die lokale Apfelsorte „Ruhm von Kelsterbach“. Die Stadt hat sich darüber hinaus u.a. das Ziel gesetzt, 1.000 klimatolerante Bäume zu pflanzen, Immobilieneigentümer bei Dach-, Fassaden- oder Flächenbegrünungen auf dem Privatgrundstück finanziell zu unterstützen und Spielplätze klimaangepasst zu erneuern. Außerdem geplant: Mikro Parks, die Erweiterung bzw. Aufwertung der grünen Infrastruktur vor Ort, ein digitales, intelligentes Bewässerungssystem. Immer mit im Boot sind die Bürgerinnen und Bürger: Dank der von den NHW-Stadtentwicklungsexperten entwickelten interaktiven, virtuellen 3D-Beteiligungsplattform „Your Voice“ können sie die Fortschritte und Planungen rund um das Fördergebiet erkunden. „Bei allen Projekten, die wir in Hessen entwickeln und beraten dürfen, versuchen wir, Vorbild für Hessen zu sein. Die Würdigung zeigt unsere besonderen Verdienste als Berater im Klimaschutz und in der Klimaanpassung“, ergänzt Marion Schmitz-Stadtfeld, Leiterin des Fachbereichs Integrierte Stadtentwicklung bei der ProjektStadt. 

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Erstes Recyclinghaus in ganz Hessen

Upcycling lohnt sich – das beweist das jüngste Vorzeigeobjekt der NHW, das Haus Nr. 5 in der Dreieichstraße in Kelsterbach. Bei der Aufstockung wurden 50 Prozent recycelte Materialien verbaut, die bei Abbruchmaßnahmen eigener Bestandsprojekte in Wiesbaden, Darmstadt und Kelsterbach entstanden sind. „Bei Modernisierungen fallen sehr viele Wertstoffe an“, sagt Robert Lotz, NHW-Fachbereichsleiter Modernisierung & Großinstandhaltung. „Die kann man wegwerfen – oder verwerten, wie in der Dreieichstraße geschehen.“ Holzrahmenbauwände, Fenster, Balkonverkleidungen, Lichtschalterabdeckungen, der Dachstuhl und vieles mehr sind Recyclingprodukte. „Wir haben in der Dreieichstraße das erste Recyclinghaus in ganz Hessen geschaffen“, betont Lotz. Ansehen tut man dies dem Haus aus dem Jahr 1965 nicht. Alles sieht neu aus – und das ist es ja irgendwie auch. Nachhaltig und sparsam. Durch die innovative Herangehensweise wurden elf Tonnen CO2 und 50 Prozent Müll eingespart. Erstaunlich: Der Bau wurde trotzdem 500 Euro pro Quadratmeter günstiger als ein Bau mit komplett neuem Material. Die NHW geht in Sachen Nachhaltigkeit noch einen Schritt weiter, hat vor dem Haus eine Luft-Wärme-Pumpe installiert und verzichtet damit nicht nur auf den Bezug von Gas, sondern ist unabhängig von fossilen Energien. Auch in Sachen Naturschutz haben die Architekten mitgedacht. Am Haus findet man Einfluglöcher für Fledermäuse und Brutkästen für Mauersegler. 

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Nachhaltigkeit ist Grundlage unseres Handelns

Welchen Stellenwert Nachhaltigkeit in unserem Unternehmen hat, was uns immer wieder motiviert, viel Energie in dieses Thema zu stecken und mit welcher Methodik wir uns dem Thema nähern, erfahren Sie auf der Seite "Nachhaltigkeit in der Wohnungswirtschaft".

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Erneuerbare Energien: Pilotprojekt in Schwalbach

Äußerst erfolgreich verlief auch ein Pilotprojekt in der Höhenstraße in Schwalbach. Die durch die eingesetzten Maßnahmen wegweisende Modernisierung wurde bereits 2022 fertiggestellt. Dabei wurde die Wärmeerzeugungsanlage auf ausschließlich erneuerbare Energien umgestellt. Jetzt fungieren zwei Wärmepumpen als neue Zentralheizung, gleichzeitig erwärmen sie das Trinkwasser. Ihre Stromversorgung wird von einer Photovoltaikanlage auf dem Dach unterstützt. Zudem wurden Wohnungsstationen installiert, die das durch einen Plattenwärmetauscher fließende Trinkwasser erwärmt. Eine Technische Besonderheit sind die wohnungszentralen Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung. Hierbei wird die Wärme der Abluft aus Bad und Küche über Wärmetauscher in der Lüftungsanlage an die hereinströmende Frischluft übertragen. Die erwärmte Luft gelangt dann über Luftkanäle, die in der neuen Abhangdecke des Flurs verbaut wurden, in alle Zimmer. „Dieser Kreislauf spart viel Energie, denn die Wärme der Abluft kann so wiederverwendet werden und verpufft nicht“, beschreibt die für die Modernisierung zuständige Architektin Monica Palmer den Vorteil des Verfahrens. Darüber hinaus erhielt das Gebäude sämtliche Maßnahmen einer Vollmodernisierung, zu der unter anderem Dämmung, dreifach verglaste Fenster sowie die Erneuerung von Sanitär- und Elektroinstallationen gehörten. Die Mieterinnen und Mieter profitieren auch, da sie z.B. in der Heizperiode nicht mehr lüften müssen und so Heizkosten sparen können. Amüsant am Rand: Palmer wurde von einigen Mietern angerufen, deren Heizung angeblich nicht funktionierte. Weit gefehlt: Die gedämmte Außenhülle und die Lüftungsanlage hielten die Raumtemperatur konstant hoch und somit sprang die thermostatgesteuerten Heizungskörper nicht an. 

Interview

Klimaneutrale Zukunft in der Wohnungswirtschaft

Wie die Initiative Wohnen.2050 die Wohnungswirtschaft auf dem Weg zur Klimaneutralität unterstützt, ob das Ziel 2045 realistisch ist und wie unsere Mieterinnen und Mieter von unserer Vorreiterrolle beim Klimaschutz profitieren: Das erfahrt ihr im Interview mit Felix Lüter. Felix ist Leiter unseres Nachhaltigkeitsmanagements und geschäftsführender Vorstand der Initiative.

Das Video ist Teil unseres integrierten Berichts 2022, der unseren Geschäfts- und Nachhaltigkeitsbericht zusammenfasst.

Zum integrierten Bericht der NHW

„Mit der IW.2050 hebt das Unternehmen sein Engagement auf eine nächste Stufe. Denn Nachhaltigkeit und Klimaziele können nicht als einzelnes Unternehmen, sondern nur gemeinsam erreicht werden. Die NHW setzt sich seit 2014 intensiv für eine nachhaltige Entwicklung in unserem Unternehmen ein. Die Resonanz und der bisherige Erfolg der IW.2050 unterlegen es einmal mehr: Wir nehmen Nachhaltigkeit nicht nur ernst, sondern sehen uns als Vorreiter. Klimaschutz ist die Jahrhundertaufgabe der Wohnungswirtschaft.“

Felix Lüter, Leiter des Kompetenzcenters Nachhaltigkeitsmanagement

Im-Award für die Initiative Wohnen.2050

Für unsere Initiative Wohnen.2050 haben wir 2021 den immobilienmanager-Award in der Kategorie Nachhaltigkeit gewonnen. Die Jury lobte uns als Vorreiter in Sachen Klimaschutz in der Wohnungswirtschaft, der mit gutem Beispiel vorangeht und über den eigenen Tellerrand hinausblickt.

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Ausgezeichnete Stadtsanierung

Ein Aufgabengebiet der Klimaprofis aus dem Unternehmensbereich Stadtentwicklung ist die energetische Stadtsanierung, unterstützt unter anderem durch ein Förderprogramm der KfW. „Erst 2022 ging im Darmstädter Innenstadtquartier Mollerstadt ein von uns begleitetes Projekt zur Unterstützung energetischer Modernisierungsmaßnahmen an Gebäuden erfolgreich zu Ende. Dazu gehörte unter anderem eine bezuschusste Gebäude- und Innenhofbegrünung“, nennt Birgit Gröning, zuständige Projektleiterin vom Fachbereich Stadtentwicklung Süd, ein Beispiel. Teil des umfangreichen Sanierungsprogramms war der Umbau eines ehemaligen Verwaltungsgebäudes aus den 1950er Jahren zu einem modernen Studierendenwohnheim mit biodivers begrüntem Innenhof, E-Bike-Ladestation und einer modernen Pelletheizung. Das innovative Projekt wurde mit dem polis Award 2023 in der Kategorie „Intelligente Nachverdichtung“ ausgezeichnet. Doch nicht nur Wohngebäude werden energetisch ertüchtigt. Der Fachbereich Stadtentwicklung Hessen Nord hat gemeinsam mit dem Planungsbüro KEEA in der nordhessischen Gemeinde Wesertal ein energetisches Quartierskonzept für das Klinik- und Rehabilitationszentrum Lippoldsberg erstellt. Es sieht unter anderem eine Versorgung mit 100 Prozent erneuerbarer Energie für Strom und Wärme vor.

Mit grünem Schuldschein eine ganze Siedlung modernisiert

Bürgeler Straße, Frankfurt-Fechenheim: Die NHW hat die Siedlung aufwändig modernisiert. Frisch gedämmte Fassaden, Kellerdecken und Dächer, neue Bäder und Küchen, Strom- und Wasserleitungen sowie Photovoltaik- und Solarthermie für eine bessere Ökobilanz – die Gebäudehülle hat jetzt Neubau-Standard. Um die hohen Kosten zu finanzieren, ging die Unternehmensgruppe einen besonderen Weg. „Als eines der ersten deutschen Wohnungsunternehmen haben wir ein grünes Schuldscheindarlehen am Kapitalmarkt aufgenommen, das die Helaba ausgegeben hat“, erklärt Henning Löwer, Leiter Unternehmensfinanzierung. Mit Laufzeiten von zehn, 15 und 20 Jahren sammelte die NHW 80 Millionen Euro ein. Ergänzt wurde die grüne Finanzierung durch Namensschuldverschreibungen über Laufzeiten bis 30 Jahren, mit denen das Volumen auf 180 Millionen Euro stieg. Die Transaktion war so erfolgreich, dass sie mehrfach überzeichnet war. Als Konsequenz hat die Helaba für die NHW zwei Jahre später den ersten grünen und sozialen Schuldschein eines Wohnungsunternehmens ausgegeben. Dieser finanziert umweltfreundliche und soziale Investitionen. Das Emissionsvolumen in Höhe von 130 Millionen Euro verteilt sich auf Schuldscheindarlehen mit Laufzeiten von sieben und zehn Jahren sowie Namensschuldverschreibungen mit Laufzeiten bis zu 22 Jahren.

Das Konzept fügt sich gut in die NHW-Nachhaltigkeitsstrategie ein. Seit 2014 haben wir acht Handlungsfelder definiert, die auf ökologische, soziale und ökonomische Prinzipien untersucht wurden, darunter Bau, Betrieb und Finanzierung. Nach intensiver Vorarbeit wurde erst ein Nachhaltigkeits-Rating, dann eine so genannte Second Party Opinion eingeholt, die ähnlich wie ein Kredit-Rating im Finanzbereich objektiv und unabhängig die nachhaltige Bonität beurteilt. „Darauf konnten wir den grünen Schuldschein auflegen, weil wir die Nachhaltigkeit unseres Investments belegen konnten“, erläutert Gregor Steiger vom KC Nachhaltigkeitsmanagement. Die Beweisführung funktioniert sehr einfach: Mit den Energieausweisen der Häuser vor und nach den Maßnahmen ließ sich die Veränderung nachweisen. Für Henning Löwer ist das Finanzierungsinstrument nicht nur wegen seines grünen Hintergrunds interessant. „Wir beobachten den Markt genau und haben den Schuldschein an sich als sehr interessantes Modell identifiziert. Mit unserer guten Bonität konnten wir mit einer großen Nachfrage rechnen.“

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Die Miersch-Siedlung: Nachhaltiges Paradebeispiel

„Adolf-Miersch-Siedlung“. Auf die Frage nach dem Paradebeispiel für gelebte Nachhaltigkeit bei der NHW ist diese Antwort im wahrsten Sinne des Wortes goldrichtig. Die aus den 1950er-Jahren stammende Siedlung in Frankfurt-Niederrad hat 2019 als erstes Quartier in Hessen das Gold-Zertifikat für Nachhaltigkeit der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) bekommen. Dazu erhielt sie beim Bundespreis Umwelt & Bauen eine Anerkennung als positives Beispiel für nachhaltiges Bauen und Energieeffizienz. NHW-Geschäftsführerin Monika Fontaine-Kretschmer: „Es freut uns sehr, dass unsere Arbeit so viel positive Resonanz findet. Die Modernisierung der Adolf-Miersch-Siedlung war für unser Unternehmen ein Meilenstein, seiner Zeiten haben wir in der Melibocustraße viel Neues ausprobiert und Know-how aufgebaut, von dem wir noch bei vielen Quartiersentwicklungen profitieren werden.“

Seit 2015 haben wir im gesamten Quartier 228 Wohneinheiten modernisiert und umgebaut, 8 Wohnungen aufgestockt, sowie 25 Wohnungen im Passivhaus-Standard neu gebaut. Neben einer energieeffizienten Bauweise ging es auch um die Qualität der Freiflächen, ein ausgewogenes Verhältnis von begrünten und versiegelten Flächen sowie die Vielfalt der sozialen Aspekte im Viertel. So wurde das Urban-Gardening-Projekt „Essbare Siedlung“ umgesetzt und Kräutergärten, Beete und Sträucher für die Mieter angelegt. Im Wohnwürfel „Cubity“ testeten Studierende ein innovatives, energieeffizientes Wohnkonzept. Zudem haben wir Alltagshilfen für ältere Bewohnerinnen und Bewohner und günstige Carsharing-Angebote eingeführt. Als sichtbares Zeichen gegen Rassismus und für Integration ist ein riesiges Wandbild des ehemaligen Eintracht Frankfurt-Spielers Anthony Yeboah an einer Hausfassade weithin sichtbar. „Wir haben hier ein Bestandsquartier mit bezahlbarem Wohnen nachhaltig modernisiert und gezeigt, dass man ein Quartier aus den 1950er Jahren mit innovativen Ideen fit für die Zukunft machen kann“, ergänzt Karin Hendriks, Leiterin des Unternehmensbereichs Modernisierung / Großinstandhaltung, der den Umbau des Quartiers durchgeführt hat. „Viele sagten uns vor der Modernisierung, dass dies nicht möglich und zu teuer sei. Ich bin froh, dass wir sie vom Gegenteil überzeugen konnten.“

Für das Schönhof-Viertel in Frankfurt strebt die NHW ebenfalls das Gold-Siegel an – es wäre eines der ersten Quartiere bundesweit, das diese Auszeichnung erhält.

Die Preise

Wie sich das gehört, schließt sich am Ende der Kreis. Die eine oder andere Auszeichnung für konkrete Projekte haben wir ja schon erläutert. Andere wiederum belohnen uns für unser ganzheitliches nachhaltiges Engagement – etwa der CSR-Preis der Bundesregierung. Den wir zwar bereits 2020 bekommen haben, deswegen aber nicht weniger stolz darauf sind. Die Jury lobte uns u.a., weil wir unsere Gebäude bis 2050 klimaneutral entwickeln wollen, weil wir mit der Initiative Wohnen.2050 den regelmäßigen Knowhow-Austausch zum Thema Klimastrategie innerhalb der Branche fördern, weil wir Bauprozesse an anerkannten Nachhaltigkeitsstandards ausrichten und ganz generell, weil wir Nachhaltigkeitsaspekte immer mit konkreten Zielen verbinden. Den Film zur Verkündung der Preisträger durch Bundesminister Hubertus Heil können Sie hier sehen. 

Die Auszeichnung als Climate Leader 2023 in Europa durch die Financial Times und Statista entstand auf der Datengrundlage von mehr als 4.000 Unternehmen zu deren Emissionsintensität. Für unseren Leitenden Geschäftsführer Dr. Thomas Hain ist all das Bestätigung für das Engagement der NHW. „Wir wollen gemäß unserer Nachhaltigkeitsstrategie nachhaltiges und verantwortungsvolles Handeln in unseren Tätigkeitsbereichen verankern. Übergeordnetes Ziel ist, bezahlbares und klimagerechtes Wohnen als Grundsteine für eine funktionierende und zukunftsfähige Gesellschaft zu ermöglichen.“