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„Wir finden für jede und jeden eine Lösung“

Unternehmensgruppe Immobilienmanagement Projektentwicklung

Wohnstadt stellt auf einer Mieterversammlung ein umfassendes Paket für die Mieter der Rembrandtstraße vor / Alle bekommen eine Ersatzwohnung / Die bisherige Quadratmetermiete wird garantiert

Kassel – Wie berichtet, plant die Wohnstadt voraussichtlich ab 2022 den Bau von rund 335 modernen, barrierefreien und bezahlbaren Wohnungen in zentraler Lage in der Südstadt. Rund 80-85 davon – etwa 25 Prozent – sollen als geförderte Wohnungen für Menschen mit geringem Einkommen auf den Markt kommen. Zurzeit wird das entsprechende Baurecht zusammen mit der Stadt vorbereitet. Realisiert werden sollen die Wohnungen auf dem rund 9.800 qm großen Grundstück des Versorgungsamts an der Frankfurter Straße sowie dem rund 5.200 qm großen, dahinter liegenden Areal an der Rembrandtstraße, das sich im Besitz der Unternehmensgruppe befindet. Die dortigen Bestandsbauten mit 36 Wohnungen möchte die Unternehmensgruppe Nassauische Heimstätte | Wohnstadt ebenso abbrechen wie das Versorgungsamt.

Den Mietern der Rembrandtstraße 7 bis 17, die in andere Wohnungen des Wohnungsunternehmens im Quartier oder auch auf Wunsch in andere Stadtteile umziehen sollen, stellte die Wohnstadt gestern Abend auf einer Mieterversammlung ein umfassendes Lösungspaket vor. „Wir wissen, dass wir den Menschen, die hier zum Teil schon lange leben, viel abverlangen“, sagte Regionalcenter-Leiter Jürgen Bluhm. „Das Neubauprojekt bietet aber auch sehr große Chancen für die Stadtteilentwicklung der Südstadt und für den Wohnungsmarkt in Kassel. Wir sind sicher, dass eine Lösung gefunden werden kann, die für alle annehmbar ist und eine städtebauliche Perspektive hat.“

Niemand wird sich verschlechtern
Bluhm sagte im Namen der Wohnstadt zu, dass jeder Mieter der Rembrandtstraße 7 bis 17 in eine andere, seinen individuellen Bedürfnissen entsprechende Wohnung ziehen könne. Die bisherige Quadratmeterkaltmiete bei einem Wechsel in eine andere Bestandswohnung werde ihm dabei garantiert. Die übliche Fluktuation bis zum Baubeginn frühestens in zwei Jahren biete ein gutes Angebot für Ersatzwohnungen. Auch die in den nächsten Jahren entstehenden Neubauwohnungen der Wohnstadt in Kassel zum Beispiel im Martiniquartier oder am Felsenkeller böten barrierefreien und modernen Wohnraum, der zur Verfügung stehe. Man biete den Mietern ein umfassendes Paket an Unterstützung und Hilfestellung. „Acht Mietparteien haben davon bereits Gebrauch gemacht und werden in eine neue Wohnung ziehen. Mit den vier ohnehin leer stehenden Wohnungen in der Rembrandtstraße summiert sich das auf ein Drittel des betroffenen Wohnungsbestandes. Für die verbleibenden 24 Mietparteien finden wir in den nächsten zwei Jahren eine einvernehmliche Lösung, davon bin ich überzeugt“, bekräftigte Bluhm.

So weit möglich werde man auf die individuellen Wünsche der Mieter eingehen. Zurzeit nehme man in vielen Einzelgesprächen die Anforderungsprofile für die neuen Wohnungen, die Arbeitsplatz-, Kindergarten-, Schul- und bei Älteren auch die Pflege-, Betreuungs- und Arztsituation auf. Hier könne man auch Anfragen nach Vergrößerung oder – etwa bei allein lebenden Senioren – auch nach Verkleinerung des Wohnraums berücksichtigen. Selbstverständlich begleite und berate man die Mieter bei den Besichtigungsterminen der Ersatzwohnungen und leiste umfassende Hilfe bei den Umzügen. Zum Service-Angebot gehörten ebenso Fahrdienste für Ältere und die Begleitung zu Ämtern. Jeder Mieter erhalte zudem die Vorzugsoption, nach deren Fertigstellung in eine der neuen Wohnungen zwischen Frankfurter und Rembrandtstraße zu ziehen.

Städtebauliche Aufwertung für das gesamte Quartier
Mit den rund 335 Wohnungen entsteht eine Wohnfläche von ca. 25.000 qm. „Nur durch die Einbindung der Rembrandtstraße schaffen wir es, rund 95 zusätzliche Wohnungen mit heutigem Standard insbesondere in Bezug auf Barrierefreiheit und Energieverbrauch zu bauen. Das Grundstück des ehemaligen Versorgungsamts allein bietet diese Möglichkeit leider nicht“, betonte Reimund Kaleve, Leiter der Projektentwicklung der Unternehmensgruppe. In den Erdgeschossflächen an der Frankfurter Straße entstünden moderne Gewerbeeinheiten für Einzelhandel und Dienstleistungen mit voraussichtlich 3.500 qm Nutzfläche. Auch ein schon lange gewünschter Bürgertreff für das Quartier hätte hier Platz. In einer Tiefgarage können für die Mieter und den Einzelhandel etwa 370 Pkw-Stellplätze entstehen. An der Einmündung der Heinrich-Heine-Straße sollen ein stark begrünter Quartiersplatz ausgebildet sowie ein dominantes Gebäude mit Nahversorger gebaut werden. Das Quartier wird von dem Neubau in mehrfacher Hinsicht profitieren: Der Lärmschutz gegenüber der Frankfurter Straße wird verbessert, Verbindungen für Fußgänger werden ausgebaut, das gesamte Areal wird barrierefrei gestaltet  Innenhöfe großzügig und nachhaltig begrünt und die wohnungsnahe Nahversorgung gesichert. „Das gesamte Quartier erfährt eine Aufwertung, von der nicht nur unsere Mieter profitieren, sondern alle Menschen, die hier leben“, so Kaleve.

Gesamtinvestition: 106 Millionen Euro
Derzeit wird in enger Abstimmung mit der Stadt Kassel ein Architektenwettbewerb vorbereitet. Dieser wird von einem mehrstufigen öffentlichen Beteiligungskonzept begleitet, das in der Feinabstimmung ist. Dazu gehört ein Zielfindungsworkshop, der demnächst folgt. Seine Ergebnisse werden in den Architektenwettbewerb einfließen. Anfang kommenden Jahres  könnte der Sieger des Architektenwettbewerbs gekürt und 2020 der Satzungsbeschluss für den Bebauungsplan gefasst werden. 2024/2025 könnten die Wohnungen und Einzelhandelsflächen fertig sein. Insgesamt sind für das Projekt Investitionen von rund 106 Millionen Euro vorgesehen.

Unternehmensgruppe Nassauische Heimstätte | Wohnstadt
Die Unternehmensgruppe Nassauische Heimstätte | Wohnstadt mit Sitz in Frankfurt am Main und Kassel bietet seit 95 Jahren umfassende Dienstleistungen in den Bereichen Wohnen, Bauen und Entwickeln. Sie beschäftigt rund 730 Mitarbeiter. Mit rund 58.000 Mietwohnungen in 128 Städten und Gemeinden gehört sie zu den führenden deutschen Wohnungsunternehmen. Das Regionalcenter Kassel bewirtschaftet rund 16.500 Wohnungen, darunter rund 5.000 in der Stadt Kassel, und hat mit den Servicecentern in Fulda und Marburg sowie einem Vermietungsbüro in Eschwege drei Außenstellen. Unter der Marke „ProjektStadt“ werden Kompetenzfelder gebündelt, um nachhaltige Stadtentwicklungsaufgaben durchzuführen. Bis 2023 sind Investitionen von rund 1,9 Milliarden Euro in Neubau von Wohnungen und den Bestand geplant. 4.900 zusätzliche Wohnungen sollen so in den nächsten fünf Jahren entstehen.