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Wohnen Bauen & Modernisieren Verantwortung
Ukraine-Krise

NHW hilft schnell und unkompliziert

Der Krieg in der Ukraine hat auch Auswirkungen auf die NHW. Wie wir Geflüchteten aus der Ukraine helfen und was der Krieg und die damit verbundenen Lieferengpässe für unsere Baustellen bedeuten, erfahren Sie in diesem Beitrag.

Der Ukraine-Krieg beschäftigt auch Hessens größtes Wohnungsunternehmen. Als erste Maßnahmen hat die Unternehmensgruppe Nassauische Heimstätte | Wohnstadt (NHW) kurz nach Russlands Einmarsch eine Spende über 20.000 Euro an die UN-Flüchtlingshilfe veranlasst und einen Krisenstab gegründet. Dieser bündelt Themen und koordiniert Maßnahmen – von der Unterbringung bis zur Beschäftigung von ukrainischen Geflüchteten – und erarbeitet Notfallpläne, um im Fall der Fälle arbeitsfähig zu bleiben. Darüber hinaus gibt es einen regelmäßigen Austausch mit anderen Wohnungsunternehmen, Kommunen und Kooperationspartnern. Die Auswirkungen auf die tägliche Arbeit sind vielschichtig, sie betreffen Mieterinnen und Mieter ebenso wie Neubau- und Modernisierungsprojekte, aber auch die selbst gesetzten Klimaziele. „Es sind herausfordernde Zeiten“, sagt der Leitende Geschäftsführer Dr. Thomas Hain. „Wichtig ist, dass wir uns für alle Situationen vernünftige Lösungen überlegen. Die NHW agiert hier sehr professionell und vorausschauend. Daher bin ich zuversichtlich, dass wir als Unternehmen gut durch die Krise kommen werden.“

Unkomplizierte Hilfe

NHW-Mieter dürfen Flüchtlinge aufnehmen

Rasche Hilfe ist gefragt: Wo es möglich ist, stellt die NHW Flüchtlingen aus der Ukraine freie Wohnungen zur Verfügung. Das Unternehmen meldet freie Kapazitäten den jeweiligen Kommunen. Diese bringen die Flüchtlinge dann dort unter. Bislang leben rund 250 ukrainische Flüchtlinge in den Quartieren der NHW. Weiterhin bekommt die NHW viele Anfragen von Mietern, die z.B. geflüchtete Verwandte aus der Ukraine bei sich aufnehmen möchten. Sofern es sich um eine kurzfristige Unterbringung handelt, also um etwa sechs bis acht Wochen, ist keine Genehmigung notwendig. Bei einem längeren Verbleib muss eine Zuzugsgenehmigung beantragt werden, die im Regelfall unkompliziert erteilt wird. Die Flüchtlinge benötigen weiterhin eine Bestätigung für alle weiteren Behördenformalitäten. Mieterinnen und Mieter, die geflüchtete Personen bei sich aufnehmen möchten, werden gebeten, dies der zuständigen Kundenbetreuung im Service-Center mitzuteilen. Informationen dazu gibt es auch im Internet auf www.wohnen-in-der-mitte.de. „Wir versuchen auf diesem Weg unbürokratisch zu helfen und unserer Verantwortung als sozialer Vermieter gerecht zu werden“, sagt der für das Immobilienmanagement zuständige Geschäftsführer Dr. Constantin Westphal. „Da wir großen Wert auf gute Nachbarschaften in unseren Quartieren legen, appellieren wir an alle, friedlich und respektvoll miteinander zu leben. Dann werden wir diese besondere Situation auch gemeinsam meistern.“

Da wir großen Wert auf gute Nachbarschaften in unseren Quartieren legen, appellieren wir an alle, friedlich und respektvoll miteinander zu leben. Dann werden wir diese besondere Situation auch gemeinsam meistern.

Dr. Constantin Westphal, Geschäftsführer der NHW
Energielieferungen

NHW bereitet sich auf mögliche Versorgungsengpässe vor

Wie alle anderen Verbraucher sind auch die NHW-Mieter von den kriegsbedingten Preissteigerungen für Heizen, Tanken und Strom betroffen. Für Erdgas und Strom hat die Einkaufsabteilung vorausschauend eingekauft. Das tatsächliche Ausmaß der Preissteigerungen wird jedoch wohl erst die Nebenkostenabrechnung für 2023 zeigen. „Wir empfehlen unseren Mieterinnen und Mietern, sparsam mit Warmwasser, Heizung und Strom umzugehen“, ergänzt Geschäftsführer Westphal. Unterstützung bekommen sie etwa durch Energiesparberatungen über die Kooperationspartner und ausführliche Tipps auf www.wohnen-in-der-mitte.de. Im Zuge ihrer Nachhaltigkeitsstrategie setzt die NHW darüber hinaus bei Modernisierungen und Neubauprojekten auch auf alternative Energien wie Photovoltaik und Wärmepumpen. Um möglichst gut auf eventuelle Versorgungsengpässe vorbereitet zu sein, entwickelt die NHW verschiedene Konzepte, wie das Unternehmen ansprechbar und erreichbar bleibt. „Egal was kommt – wir lassen unsere Mieterinnen und Mieter nicht allein“, verspricht Westphal.

Neubau und Modernisierung

„Müssen flexibel sein“

Unterbrochene Lieferketten, Personalmangel in der Logistik, Baustoffmangel, Preissteigerungen: Der Krieg in der Ukraine wirkt sich  auf die Neubau- und Modernisierungsprojekte der NHW aus. Die Technische Geschäftsführerin Monika Fontaine-Kretschmer bestätigt die branchenweite Einschätzung, dass diese durch das Zusammenspiel von Ukraine-Konflikt und Corona-Krise für die auftraggebenden Wohnungsunternehmen wie für viele ausführende Baufirmen und Handwerker derzeit schwer kalkulierbar seien. Die NHW ist in ihren Augen dennoch gut gerüstet. „Natürlich gibt es Probleme. Aber es ist unsere Aufgabe, diese Probleme zu lösen, flexibel zu sein und auch mal unkonventionelle Wege zu gehen.“ Beispielsweise sei es denkbar, bei Lieferengpässen auf ein bestimmtes Produkt aus der Standardbaubeschreibung zu verzichten, sofern das Alternativprodukt die gleiche Qualität bietet.

Natürlich gibt es Probleme. Aber es ist unsere Aufgabe, diese Probleme zu lösen, flexibel zu sein und auch mal unkonventionelle Wege zu gehen.

Monika Fontaine-Kretschmer, Geschäftsführerin der NHW

Auch hinsichtlich Liefermengen und -zeitpunkten gelte es flexibel zu sein, evtl. müssten Projekte verschoben werden. „Wir haben hier eine Verantwortung, die über unser Unternehmen hinausgeht“, betont Fontaine-Kretschmer. „Wir arbeiten mit vielen Firmen seit Jahren erfolgreich und vertrauensvoll zusammen, es ist in unserem Interesse, dass sie nicht in die Insolvenz gehen.“ Natürlich müsse immer mit Blick auf den Einzelfall entschieden werden, aber: „Wir sehen es als unsere Aufgabe an, unseren Partnern Sicherheit zu geben.“ Vor diesem Hintergrund sei es z. B. denkbar, bei Modernisierungen in Abschnitten zu arbeiten, z.B. erst außen, dann innen zu modernisieren. Ein Instrument, das die Vertragspartner immer öfter anwenden, sind sogenannte Preisgleitklauseln: Damit behält sich ein Lieferant das Recht vor, bei Erhöhung seiner Selbstkosten den Preis einer Ware anzupassen. Natürlich könne es gerade im Neubau durch verspätete Fertigstellungen Erlösschmälerungen geben, müssten die Projekte der NHW bei aller Flexibilität wirtschaftlich und die Mieten bezahlbar bleiben. „Wir sind hier aber sehr gut vorbereitet und seit Beginn der Krise in Kontakt mit allen Beteiligten“, ergänzte Fontaine-Kretschmer. „Ich bin zuversichtlich, dass wir trotz aller widrigen Umstände, den Großteil unsere Neubau- und Modernisierungsprojekte wie geplant umsetzen werden.“

Eine große Herausforderung stellt der Krieg auch für die Erreichung der Klimaziele dar. Die NHW will ihren Gebäudebestand bis 2045 klimaneutral gestalten. Ob das nach wie vor gelingen kann, hängt von mehreren Faktoren ab. „Noch ist unklar, welche langfristigen Auswirkungen die aktuelle Entwicklung zum Beispiel auf die Verfügbarkeit und Preise der Baustoffe und damit auf unsere vielfältigen Projekte hat“, sagt der Leitende Geschäftsführer Dr. Thomas Hain. „Wir werden aber selbstverständlich weiterhin alles dafür tun, dass wir unsere Klimaziele erreichen.“

Wir werden aber selbstverständlich weiterhin alles dafür tun, dass wir unsere Klimaziele erreichen.

Dr. Thomas Hain, Leitender Geschäftsführer der NHW