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Einweihung Altes Gericht

Unternehmensbereich Modernisierung

Unternehmensgruppe Nassauische Heimstätte | Wohnstadt schafft 48 individuelle Wohnungen im ehemaligen Wiesbadener Gerichtsviertel: Ein richtungsweisendes Projekt, das über die Grenzen der Landeshauptstadt hinaus für Aufmerksamkeit sorgen wird. / Einweihung mit den beiden Staatssekretären Jens Deutschendorf und Dr. Martin J. Worms

2016 hat die Unternehmensgruppe Nassauische Heimstätte | Wohnstadt (NHW) das Alte Gericht auf dem Areal zwischen Moritz-, Oranien-, Albrecht- und Gerichtsstraße vom Land Hessen erworben. Damit brachte sie den Stein ins Rollen: „Ich freue mich heute mehr denn je, dass wir die Nassauische Heimstätte für das Alte Gericht gewinnen konnten“, erklärte Hessens Finanzstaatssekretär Dr. Martin Worms. „Mit ihrer Expertise entwickelte sich das Areal, das auf eine lange und wechselhafte Geschichte zurückblickt, schrittweise zu einem wirklichen Hingucker in der Wiesbadener Innenstadt. Das Alte Gericht lässt ein Viertel neu aufleben. Das kann Vorbild auch für andere Städte werden.“

In den oberen Stockwerken des geschichtsträchtigen Gebäudes und im direkt angrenzenden Beamtenhaus hat Hessens größtes Wohnungsunternehmen 48 Wohnungen mit einer Gesamtwohnfläche von rund 3.800 Quadratmetern behutsam saniert. Wirtschaftsstaatssekretär Jens Deutschendorf bezeichnete das Projekt als vorbildlich und innovativ: „Dank der NHW wurde das Gebäude aus besonderem historischem Bestand in ein modernes Quartier in hervorragender innerstädtischer Lage entwickelt. Das innovative Nutzungskonzept dieses Projektes aus Mietwohnungsbau und studentischem Wohnen in Kombination mit Coworking-Space ist richtungsweisend für den Hochschulstandort Wiesbaden.“

Als Teil der zentrumsnahen Revitalisierung hat die NHW das denkmalgeschützte Hauptgebäude des Alten Gerichts saniert und dort in den oberen Stockwerken 42 frei finanzierte Wohnungen im Neubaustandard errichtet.

Sechs weitere kommen im angrenzenden Seitenbau, dem sogenannten Beamtenhaus, hinzu. Neben 15 Ein-Zimmer-Appartements sind acht Zwei-Zimmer-, 18 Drei-Zimmer- und sieben Vier-Zimmer-Wohnungen entstanden. „Der Mietpreis beginnt bei 12,75 Euro/m². Die individuell gestalteten Wohnungen verfügen über Wohnflächen zwischen 42 und 142 Quadratmetern, einzigartige Grundrisse und hohe Raumhöhen – in einigen Fällen sogar bis zu 4,50 Meter“, so NHW-Geschäftsführer Dr. Constantin Westphal.

Die Holzfenster stammen teilweise noch aus den 1880er Jahren. Ein Großteil von ihnen konnte erhalten und fachgerecht aufgearbeitet werden, dahinter werden moderne Fenster eingebaut, so dass sie ohne Probleme den heutigen energetischen Vorgaben entsprechen. Die Eingangsbereiche und Treppenhäuser mit ihren reichen Stuckverzierungen wurden fachgerecht saniert und die Bemalung der ursprünglichen Farbkomposition nachempfunden. Für die künftigen Mieterinnen und Mieter bedeutet das: Wohnen in einem außergewöhnlichen historischen Ambiente, ohne auf zeitgemäßen Komfort verzichten zu müssen. „Jedes Gebäude erzählt eine Geschichte. Unsere Aufgabe ist es, diese spür- und sichtbar zu machen. Der Umgang mit der denkmalgeschützten Bausubstanz hat uns immer wieder vor neue Herausforderungen gestellt, deren Lösung die neu entstandenen Wohn- und Gewerbeflächen sicherlich unverkennbar und einmalig machen. Wer hier einziehen kann, hat das große Los gezogen“, so NHW-Geschäftsführerin Monika Fontaine-Kretschmer.

Interessierte können sich für eine Besichtigung mit Regionalcenter in Verbindung setzen. Eine offene Besichtigung für Interessierte findet wieder am 25.09.2022 von 10 bis 13 Uhr statt.

Die restlichen drei Etagen mit über 1.800 Quadratmetern Gewerbefläche werden vom heimathafen angemietet. Die Intention des Geschäftsführers Dominik Hofmann: einen neuen „Hafen“ mit einmaligem Ambiente schaffen und die ganze Bandbreite der Stadtgesellschaft in Wiesbadens Mitte zusammenführen. Hierzu wird es auch im Alten Gericht ein Café geben.

Historie trifft Innovation

Mit Coworking- sowie Einzel- und Mehrfachbüros bietet es flexible Lösungen für Freiberufler, Startups, Mittelständler und digitale Nomaden. Die Räume im ersten Obergeschoss werden ebenfalls bespielt: Der denkmalgeschützte Schwurgerichtssaal etwa soll für Tagungen, Konferenzen, Vorträge und Veranstaltungen selbst genutzt und auch vermietet werden. Zielgruppen: junge, aber auch etablierte Unternehmen mit punktuell zusätzlichem Raumbedarf, Studierende, Bürgerinnen und Bürger, sowie Kunst- und Kulturschaffende, Vereine und Initiativen.

Die Übergabe der ersten Flächen ist für die nächsten Wochen vorgesehen. Für NHW-Geschäftsführer Dr. Constantin Westphal, besitzt das Projekt ebenfalls große Strahlkraft: „Die Kombination aus Wohnen und Kreativszene ist eine spannende Mischung, durch die eine völlig neue Vielfalt.  entsteht. Davon profitiert nicht nur das umliegende Quartier, sondern letztlich auch die ganze Stadt.“

Wohnraum auch für Studierende

Bereits fertig und seit Herbst 2020 in Betrieb ist das Studentenwohnheim mit 109 Appartements, das die NHW auf einem Teilgrundstück an der Oranienstraße errichtet hat. Der Neubau ist in L-Form angeordnet und bietet eine Gesamtwohnfläche von rund 2.700 Quadratmetern – Generalmieter ist „WfS – Wohnen für Studis“. Jedes der bis zu 25 Quadratmeter großen Appartements verfügt über eine Einbauküche und einen schnellen Internetanschluss. „Gerade Studierende brauchen kleine All-Inclusive-Wohnungen, die zu ihrer Lebenssituation passen. Genau das haben wir hier realisiert“, betont Tobias Bundschuh, Servicecenterleiter der Unternehmensgruppe Nassauische Heimstätte | Wohnstadt. Dort ist für das gesamte Areal eine Tiefgarage mit 97 Plätzen entstanden. 109 Stellplätze für Fahrräder kommen im Hof hinzu sowie leihbare Lastenräder der Firma Sigo. Das Wohnheim wird gemäß EnEV 2016 über Fernwärme mit Energie versorgt und befindet sich in unmittelbarer Nähe zum Neubau der Hochschule Fresenius. Damit wird das Ensemble zwischen Gerichtstraße und Albrechtstraße zu einem attraktiven innerstädtischen Campus. „Wir wollen die Synergien nutzen und unseren Mietern innerhalb des neuen Quartiers kurze Wege anbieten“, erklärt Monika Fontaine-Kretschmer. So könnten die Studierenden beispielsweise das Coworking-Angebot im Alten Gericht wahrnehmen und so in den direkten Wissensaustausch mit anderen jungen Gründerinnen und Gründern treten. 

Weiterführende Informationen unter: altes-gericht-wiesbaden.de