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Ein Container für 13 Bäume: Clever gießen mit der Regenwasser-App

Modernisierung

Unternehmensgruppe Nassauische Heimstätte | Wohnstadt startet in Frankfurt am Main appbasiertes Projekt zum Sammeln von Regenwasser / Bestände bewässern und Trinkwasser sparen

Die Unternehmensgruppe Nassauische Heimstätte | Wohnstadt hat ein appbasiertes Pilotprojekt zum Sammeln von Regenwasser gestartet. Die ersten der insgesamt sieben Wassercontainer mit jeweils 1.000 Litern Fassungsvermögen wurden in der Fritz-Kissel-Siedlung in der Mörfelder Landstraße in Frankfurt am Main bereits in Betrieb genommen. Weitere Container werden voraussichtlich Ende August im Pfortengartenweg in Frankfurt-Zeilsheim sowie in der Schlagfeldstraße in Dreieich aufgestellt. Das Projekt soll nach und nach auf weitere NHW-Quartiere ausgeweitet werden. „Durch die immer häufiger vorkommenden heißen Sommer entstehen durch Austrocknung zunehmend massive Schäden an unseren Bäumen und Pflanzen“, sagt Projektleiter Sebastian Jung. „Durch das Sammeln von Regenwasser und ein intelligentes Verteilungssystem können wir viele Bestände bewässern und somit wertvolles Trinkwasser sparen.“

Das System funktioniert ganz einfach. Das Wasser läuft vom Dach durch die Fallrohre und daran befestigte Schläuche in die Sammelbehälter. Die Dachflächen müssen ausreichend groß sein und günstig liegen – schließlich müssen die Container, wenn sie voll sind, auch abtransportiert bzw. geleert werden. Wie aber wissen die NHW-Mitarbeiter, wenn ein Container geleert werden muss? Hier kommt die Regenwasser-Verteilungs-App ins Spiel, eine extra für die NHW konzipierte technische Lösung. Sie steht mit einem Sensor auf dem jeweiligen Container in Verbindung und zeigt den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Freiflächenmanagements die Höhe des Wasserstands in jedem einzelnen Container an. So können diese auf ihrem Weg zum Quartier feststellen, wo der nächste Container steht und wie viel Regenwasser darin ist. Mit Hilfe einer Saugpumpe, die das Wasser aus den Behältern pumpt, kann das Regenwasser zu unterschiedlichen Grünflächen transportiert und zum Wässern verwendet werden.

Bei der Auswahl der Dienstleister konnten die Ideengeber und Initiatoren des Projekts Robert Lotz, Fachbereichsleiter Modernisierung und Großinstandhaltung, sowie Michael Mayer-Marczona, Leiter des Fachbereichs Freiflächenmanagement, auf das NHW eigene Innovationsnetzwerk hubitation zurückgreifen. Ziel von hubitation ist es bei der Definition von Anwendungsfällen zu unterstützen sowie Innovationsprojekte zu skizzieren, zu planen und schlussendlich gemeinsam mit den Initiatoren ein Pilotprojekt umzusetzen.

Dass sich die Regenwasser-Verteilungs-App lohnt, davon sind Robert Lotz und Michael Mayer-Marczona überzeugt und machen das an einem einfachen Rechenbeispiel fest: „Ein Jungbaum benötigt einmal wöchentlich ca. 60 bis 80 Liter Wasser. Mit einem Wassercontainer von 1.000 Liter können wir somit jede Woche etwa zwölf bis 13 Bäume in unseren Quartieren bewässern.“ Dass das nicht die Lösung aller Probleme ist, darüber sind sie sich bei der NHW im Klaren. „Aber es kann in Zeiten zunehmender Trockenheit und sinkender Grundwasserspiegel dabei helfen, Stauden, Sträucher und Bäume besser zu versorgen.“

Weitere Informationen im Internet unter https://www.wohnen-in-der-mitte.de/mieterservice/gut-zu-wissen/nachhaltige-regenwassernutzung/.

Machbarschaftsprojekt in Fulda

Eine ökologisch vertretbare Bewässerung ist auch den Bewohnern im NHW-Quartier in der Dr.-Kopp-Straße im Fuldaer Stadtteil Ziehers-Süd wichtig. Wegen neuer Sicherheitsverordnungen konnten sie die klassischen Regentonnen nicht mehr nutzen und ersetzten diese im vergangenen Jahr durch mehrere Sammelbehälter für Regenwasser. Finanziert wurde das durch die NHW und über die Städtebauförderung Soziale Stadt Fulda. Weil die Bewohner gerne weitere Sammelbehälter anschaffen möchten, haben sie sich als eines von vielen Machbarschaftsprojekten beworben, die die NHW im Rahmen ihres 100. Geburtstags initiiert und umgesetzt hat. Mit Erfolg: Demnächst werden zwei zusätzliche Container im Quartier stehen – und die Bewohner können sich noch intensiver darum kümmern, dass es rund um die Häuser bunt und reichhaltig blüht.