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Büttelborn erhält ein Gestaltungsleitbild – Bürger geben Hinweise zu künftigem Erscheinungsbild

Stadtentwicklung

Anhand ausgestellter Gestaltungsbeispiele wurde eine gemeinsame Zielsetzung diskutiert. Das Büro ammon + sturm hatte dafür von im Ortskern vorhandenen Gebäuden, Vorgärten und Hofsituationen mit Hilfe überarbeiteter Renderings fotorealistisch und beispielhaft Möglichkeiten vorbereitet, wie diese saniert und aufgewertet werden könnten. Anschließend wurden diese Beispiele verglichen und letztendlich bewertet, welche positiven und umsetzbaren Veränderungen zu welchem Ergebnis führen.

Die erzielbaren Effekte sind erstaunlich, war die einhellige Meinung der Anwesenden. Dazu Claudia und Michael Krauß: „Beim Workshop wurde uns anschaulich an konkreten Häuser-Beispielen aus dem Ort aufgezeigt, wie man ein einladendes Ortsbild erschaffen kann. (..) Persönlich hat uns sehr gefreut, dass Bürgerinnen und Bürger mit dieser Veranstaltung zu einem Dialog eingeladen wurden und somit die Möglichkeit hatten, aktiv daran mitzuarbeiten. Schade fanden wir, dass wenige der direkt betroffenen Hausbesitzer gekommen waren. (..) Die Möglichkeit sich bei einer geplanten Sanierung beraten zu lassen und aus einem gemeinsamen Leitbild Anregungen zu bekommen, hat uns gefallen. Mit wenigen Materialien und aufeinander abgestimmten Leitlinien können zueinander passende Fassaden entstehen, die dann ein größeres gemeinsames Ziel – schönes Büttelborn – erreichen lassen.“ Auch Gabriele Häußler und Sigi Engel zogen ein positives Fazit: „Samstag, Superwetter, vier Stunden im Volkshaus und trotzdem: Es hat Spaß gemacht! Spaß gemacht, weil die Veranstaltung kurzweilig und die Darstellung der einzelnen Leitbilder prima aufbereitet und von einem durchaus flexiblen Moderationsteam dargestellt war. Weil unsere Gruppe konstruktiv an einer klaren Fragestellung teilweise kontrovers diskutiert hat und meist doch zu gemeinsamen Ergebnissen kam. Weil die Gruppenergebnisse strukturiert und zielgerichtet präsentiert wurden und es die Zusage gab, die Umsetzung der Ergebnisse für die Teilnehmenden überprüfbar zu machen und Abweichungen zu begründen.“

Gelingt es, in der Ortsmitte ausreichend Grundstückseigentümer zu motivieren, ihre privaten Fassaden in diesem Sinne gestalterisch aufzuwerten und die Hofreiten mehr zu begrünen, würde das, nach Ansicht des ebenfalls anwesenden Bürgermeisters Marcus Merkel, auch einen tollen, positiven Effekt für den öffentlichen Raum haben. Denn eines war nach dem Workshop allen Beteiligten klar - das Gesicht eines Platzes oder öffentlichen Ortes wird nicht allein durch die Wahl der Pflasterung oder die Anzahl der Bäume geprägt. Einen mindestens ebenso großen Effekt erzeugen die angrenzenden Häuser, der Zustand ihrer Fassaden und die Gestaltung der Zugänge.

Für alle, die den Workshop verpasst haben, ist zudem laut Jan Thielmann und Ulrich Eckerth-Beege vom Stadtumbaumanagement geplant, die Ergebnisse und Beispiele Mitte Mai rund um den bundesweiten Tag der Städtebauförderung in den Schaufenstern der ehemaligen Apotheke und zukünftigem „Nachbarschaftstreff“ (Mainzer Straße 21) auszustellen.

Damit es bei der angestrebten Veränderung des Ortsbildes nicht allein beim Hoffen bleibt, haben die Gemeinde Büttelborn und die ProjektStadt in den letzten Monaten ein Anreizprogramm für den Ortskern Büttelborn zur Gewährung von Zuschüssen für Modernisierungs- und Instandsetzungsmaßnahmen (Dach, Fassade, Einfriedung, Ladenlokal) sowie Entsiegelungs- und Begrünungsmaßnahmen vorbereitet. Die notwendige Richtlinie wurde dem Land zur Freigabe vorgelegt. Die Freigabe wurde inzwischen erteilt.

Nun gilt es für die Gemeindevertretung, diese „Richtlinie zum Anreizprogramm“ und dazu das nach dem Workshop in der Zusammenstellung befindliche „Gestaltungsleitbild“ noch zu beschließen. Der Start des Anreizprogramms soll im Juni diesen Jahres, in jedem Falle aber vor den Sommerferien erfolgen, so die Zeitplanung des programmverantwortlichen Fachbereichsleiters Oliver Neu.