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Auf den ersten Häusern ist das Dach schon drauf

Unternehmensgruppe

Frankfurt am Main – Die ersten Häuser, die Housing! for Future (H!fF) in Windhoek/Namibia errichtet, nehmen Form an. Die gemeinnützige Initiative der deutschen Immobilienwirtschaft, 2019 von der GWH Wohnungsgesellschaft mbH Hessen, der Unternehmensgruppe Nassauische Heimstätte | Wohnstadt (NHW) ins Leben gerufen und später von der Industria unterstützt – will im ersten Schritt ausschließlich spendenbasiert 25 Miethäuser in Windhoek/Namibia bauen und damit Menschen aus den Slums die Chance auf ein hygienisch unbedenkliches und bezahlbares Zuhause ermöglichen. „Es geht sehr gut voran“, sagt Stefan Bürger, Geschäftsführer von GWH und H!fF. „Glücklicherweise sind wir bislang nur am Rande von Themen wie Materialknappheit und Lieferengpässen betroffen.“ „Wir sind zuversichtlich, dass Ende des Jahres die ersten Bewohner aus den Slums in ihr neues Zuhause ziehen können“, ergänzt Dr. Thomas Hain, Leitender Geschäftsführer der NHW.

Ein Musterhaus von jedem Bautyp

Seit März rollen die Bagger auf dem rund 5.300 m2 großen Grundstück am Stadtrand von Windhoek. Die Erdarbeiten wurden in den letzten Wochen abgeschlossen. Im ersten Schritt wird von jedem der beiden Bautypen – PolyCare und Quartz Construction – ein Musterhaus gebaut, die übrigen Häuser folgen nahtlos. Für die Errichtung der Häuser und der Außenanlagen wurden entsprechende Plattformen erstellt und die späteren Gehwege verdichtet. Außerdem wurden die Abwasserrohre für die Häuser gelegt sowie für die ersten beiden Gebäude die Fundamente vorbereitet und die ersten Steine gesetzt. Die Arbeiten gingen zügig voran, so dass inzwischen das erste Dach geschlossen wurde. Auch die Vorbereitungen für die Fundamente der Umfassungsmauer sowie der weiteren Gebäude sind weitestgehend abgeschlossen. Derzeit werden die Abwasserrohre für die übrigen Häuser verlegt, sodass das Quartier planmäßig entstehen kann.

Als Mietpate den Absprung aus den Slums möglich machen

Weitere Häuser können allerdings nur entstehen, wenn genügend Spenden eingehen. Ein schlüsselfertiges Haus inklusive Grundstücksanteil, Außenanlage und anteiliger organisatorischer Struktur kostet im Schnitt ca. 1 Million namibische Dollar – rund 50.000 Euro. Eine weitere Möglichkeit zur Unterstützung ist es, Mietpate für bedürftige Familien zu werden, die nicht in der Lage sind, eine Miete zu begleichen. Mit einer monatlichen Spende in Höhe von 50 Euro können die Mietkosten für einen Haushalt gesenkt, bei einer monatlichen Spende von 250 Euro sogar vollständig übernommen und damit einer weiteren Familie der Absprung aus den Slums ermöglicht werden. „Die Spender leisten einen wertvollen Beitrag zur Slum-Bekämpfung in Afrika, tragen zur Schaffung von bezahlbarem Wohnraum für Slum-Bewohner bei, geben den Menschen in Namibia die Chance auf ein besseres Leben und unterstützen Hilfe zur Selbsthilfe, etwa durch die Schaffung von Arbeitsplätzen vor Ort“, ergänzt Stefan Bürger.

Die Bauunternehmen

Die Baumaßnahme wird durch zwei lokale Bauunternehmen durchgeführt: Quartz Construction und PolyCare. Beide nutzen örtliche Ressourcen und Handwerker sowie Subunternehmer. Die Häuser sind in Grundriss, Ausstattung und Aussehen identisch, unterscheiden sich aber in der Bauweise. Während Quartz Construction mit konventioneller Massivbauweise arbeitet, setzt PolyCare auf eine innovative und nachhaltige Bauweise mit Polymerbetonsteinen nach dem Baukastenprinzip, die in Windhoek mit dem dortigen Wüstensand hergestellt werden. Baubeschreibung und -vertrag sind nach deutschem Standard gefertigt.

Das erste Grundstück und die ersten Häuser

Erwerb und Erschließung des Grundstücks wurden aus Spenden von GWH, NHW und Industria finanziert. Die Häuser verfügen über je zwei oder drei Schlafzimmer und eine Wohnfläche von ca. 55 bis 75 qm. Alle Gebäude bieten im Außenbereich Freiflächen zur privaten Nutzung. Das Areal ist Teil eines neuen Siedlungsgebietes im Nordwesten von Windhoek, mit einer guten Straßenanbindung an die Innenstadt. Flächen für Handel, soziale Infrastruktur sowie öffentliche Grünzüge gewährleisten die Versorgung. Das autofreies Quartier mit Freiflächen zum Spielen und Begegnen soll sich von den sonst üblichen, gleichförmigen Reihenhausketten abheben. Nicht weit entfernt entwickelt sich ein Industriegebiet mit potenziellen Arbeitsplätzen. Auch die Informal Settlements (Slums) sind in erreichbarer Nähe – ein wichtiger Aspekt für aufstrebende Menschen, um ihre familiären Netzwerke zu erhalten. Mit der Gründung einer örtlichen Wohnungsgesellschaft will HfF darüber hinaus für eine nachhaltige Bewirtschaftung, günstige Vermietung, vor allem aber die Betreuung und Begleitung der Bewohner sorgen und Arbeitsplätze schaffen. Auf diese Weise soll das Prinzip der deutschen sozialen Wohnungswirtschaft auf Afrika – im ersten Schritt für Namibia – übertragen werden.

Weitere Informationen unter https://www.housingforfuture.de/