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Sicheres Zuhause statt Wellblechhütte: 25 Häuser sind fertig, die ersten Mieter ziehen ein

Unternehmensgruppe

Housing! for Future feiert Fertigstellung seines ersten Bauprojekts in Windhoek/Namibia / Großer Erfolg für die gemeinnützige, spendenbasierte Initiative der deutschen Immobilienwirtschaft

Frankfurt am Main / Windhoek – „Five, four, three, two, one…“ Mit diesem Countdown leiteten sie den feierlichen Moment ein: Die Housing! for Future-Geschäftsführer Stefan Bürger und Konstanze Dürotin durchschnitten gemeinsam mit weiteren Mitstreitern das rote Band und eröffneten im Beisein von u.a. Albert ten Brinke, H!F-Beirat und Geschäftsführer der ten Brinke-Group, das erste Quartier, das H!fF in Afrika gebaut hat. Der Name ist passenderweise „Meine Heimat“.

Für alle Beteiligten war es ein ergreifender Moment: 2021 wurde das Grundstück erworben, der Bauantrag eingereicht und der GU-Vertrag an Quartz Construction vergeben. Viel Arbeit, jede Menge Einsatz, Herzblut und Begeisterung haben das Projekt begleitet – und nun feierte H!fF die Fertigstellung des ersten Bauabschnitts.

Anlässlich der Veranstaltung haben die ersten Mieterfamilien die Schlüssel zu ihrem neuen Zuhause in Empfang genommen. „Eine Vision ist Wirklichkeit geworden“, sagte Stefan Bürger. „Es ist unsere Pflicht, bedürftigen Menschen zu helfen. Hier bekommen sie eine gute Lebensqualität für eine geringe Miete. Jeder Spender kann stolz sein, dass er an diesem tollen Projekt beteiligt ist. ,Meine Heimat‘ war aber erst der Anfang. Wir werden sukzessive weitere Häuser bauen mit dem Ziel, möglichst vielen Menschen bessere Lebensverhältnisse zu ermöglichen.“ Die Einweihungsfeier wurde per Livestream auf YouTube übertragen – wer keine Gelegenheit hatte, dabei zu sein, kann sich die Feier hier nachträglich ansehen.

Tänze, Ansprachen und ein Rundgang durchs Quartier

Mit traditionellen Liedern und Tänzen leiteten Schülerinnen aus der Umgebung den Festakt ein. Es folgten kurze Ansprachen, ein Rundgang durchs Quartier sowie eines der Häuser und Interviews mit drei Mietern der ersten Stunde. Sie machten deutlich, wie wichtig dieser Schritt für sie ist, weil sie dem Elend der Wellblechhütten in den Slums entkommen können, sich nicht mehr einen Schlafraum teilen müssen und eine eigene Toilette benutzen können statt sich eine Gemeinschaftstoilette teilen zu müssen. Gespräche mit dem Bauleiter sowie weiteren Projektbeteiligten z.B. zur Gewinnung von Mietern rundeten die Einweihungsfeier ab. Mit diesen Häusern gibt H!fF den Menschen eine echte Chance auf die Änderung ihrer Lebensqualität, eine echte Chance für die Zukunft.

Die gemeinnützige Initiative der deutschen Immobilienwirtschaft, 2019 von der GWH Wohnungsgesellschaft mbH Hessen, der Unternehmensgruppe Nassauische Heimstätte | Wohnstadt (NHW) ins Leben gerufen und später von der INDUSTRIA unterstützt, hat die ersten 25 Miethäuser in Windhoek/Namibia komplett auf Spendenbasis errichtet und bietet damit Menschen aus den Slums die Chance auf ein hygienisch unbedenkliches und bezahlbares Zuhause.

Privater Raum und öffentliche Treffpunkte

Die Bewohner finden im neuen Quartier privaten Raum in ihren Mietshäusern mit eigenem Gartenanteil, aber auch Raum für Gespräche und Kontakte mit Nachbarn auf dem Quartiersplatz mit Spielplätzen und verschatteten Sitzgelegenheiten. Die Häuser haben eine Wohnfläche von ca. 55 bis 75 qm, je zwei oder drei Schlafzimmer sowie eine voll ausgestattete Küche. Für die nachhaltige Bewirtschaftung und als Ansprechpartner sowie Unterstützung der Mieter vor Ort wurde die Tochtergesellschaft HfF Housing for Future Operations Namibia (Pty) Ltd gegründet. „Meine Heimat“ ist Teil eines neuen Siedlungsgebietes im Nordwesten von Windhoek, mit einer guten Straßenanbindung an die Innenstadt. Flächen für Handel, soziale Infrastruktur sowie öffentliche Grünzüge gewährleisten die Versorgung. Als autofreies Quartier mit Freiflächen zum Spielen und Begegnen soll es sich von den sonst üblichen, gleichförmigen Reihenhausketten abheben. Nicht weit entfernt entwickelt sich ein Industriegebiet mit potenziellen Arbeitsplätzen. Auch die Informal Settlements (Slums) sind in erreichbarer Nähe – ein wichtiger Aspekt für aufstrebende Menschen, um ihre familiären Netzwerke zu erhalten.

Zwei lokale Bauunternehmen haben die Bauarbeiten durchgeführt: Quartz Construction und PolyCare nutzen örtliche Ressourcen und Handwerker sowie Subunternehmer. Die zwei Haustypen sind in Grundriss, Ausstattung und Aussehen identisch, unterscheiden sich aber in der Bauweise. Während Quartz Construction mit konventioneller Massivbauweise arbeitet, setzt PolyCare auf innovative und nachhaltige Polymerbetonsteinen nach dem Baukastenprinzip, die in Windhoek mit Wüstensand hergestellt werden. Erwerb und Erschließung des Grundstücks wurden aus Spenden von GWH, NHW und INDUSTRIA finanziert. 

Als Mietpate den Absprung aus den Slums möglich machen

Weitere Häuser können nur entstehen, wenn genügend Spenden eingehen. Ein schlüsselfertiges Haus inklusive Grundstücksanteil, Außenanlage und anteiliger organisatorischer Struktur kostet im Schnitt ca. 1 Million namibische Dollar – rund 50.000 Euro. Eine weitere Möglichkeit zur Unterstützung ist es, Mietpate für Familien zu werden, die nicht in der Lage sind, eine Miete zu begleichen. Mit einer monatlichen Spende von 50 Euro können die Mietkosten für einen Haushalt gesenkt, bei 250 Euro sogar vollständig übernommen werden.

Weitere Informationen unter https://www.housingforfuture.de/